Eine Weinprobe ist etwas anderes als reines Genusstrinken, soll aber auch Spaß machen. Es hilft, methodisch vorzugehen, um so viel wie möglich aus dem Wein herauszuholen.
Vergiss nicht, dass es eine solide wissenschaftliche Grundlage dafür gibt, bestimmte Geschmacksrichtungen im Wein mit nicht-weinbezogenen Dingen in Verbindung zu bringen. Beispielsweise wird der Geruch von grünem Pfeffer, den man in Sauvignon Blanc findet, durch Verbindungen namens Pyrazine verursacht, die auch in, ja, Du hast es erraten, grünen Paprikas vorkommen.
Italien ist für seine Weine weltbekannt, vor allem die Chianti-Region, aber auch andere Regionen der Welt wie Frankreich, Spanien, Neuseeland, Kalifornien bieten Dir hervorragende Tropfen. Unser Tipp ist der Südafrika Weinversand, mit den besten Weinen der Kap-Region.
Tipps zur Weinprobe
- Mache Dir nach Belieben Notizen und arbeite methodisch. Wenn Du blind schmeckst, ziehe keine voreiligen Schlüsse.
- Behalte eine Datei oder verwende eine App wie CellarTracker, um Deine Notizen zu speichern.
- Eine Blindverkostung ist eine tolle Möglichkeit, die Nase zu schärfen. Bitte einen Freund, Dir Weine mit abgedeckten Etiketten zu geben, um zu sehen, ob Du sie identifizieren kannst.
- Rieche bewusst an Dingen wie Johannisbeermarmelade und Lavendel, damit Du sie später identifizieren kannst. Baue Dein Geschmacksvokabular auf. Es kann hilfreich sein, ein Geschmacksrad zu verwenden, um zu lernen, wie man spezifischer vorgeht.
- Sei nicht verlegen. Wenn Du denkst, dass es nach Käse riecht, dann hat das wahrscheinlich einen guten Grund. Lerne, Deinen Instinkten zu vertrauen.
- Wenn Du dem Wein nichts abgewinnen kannst, lass ihn stehen und gehe einen Schritt zurück. Vielleicht ist Deine Nasenschleimhaut erschöpft oder der Wein braucht Zeit, um sich zu entfalten.
Was Du für eine Weinprobe benötigst
- Ein Weinglas: Du musst kein Vermögen ausgeben oder unterschiedliche für Rot und Weiß haben. Das Wichtigste ist, dass es sauber ist und Platz für den Wein vorhanden ist.
- Weiße Tischdecke oder weißes Papier, damit Du den Wein begutachten kannst.
- Am besten eignet sich hierfür Tageslicht oder neutrale Beleuchtung.
- Du möchtest nicht, dass starke Gerüche Dich bei der Weinprobe ablenken, also vermeide Kochgerüche, Parfüm usw.
- Dein Wein sollte die richtige Temperatur haben . 7 bis 10 Grad für Weißweine und Roséweine und 12 bis 18 Grad für Rotweine.
- Zu kalte Weine schmecken „geschlossen““ und die Aromen werden gedämpft, wohingegen zu warme Weine marmeladig und übermäßig alkoholisch schmecken. Weinprofis verwenden die sogenannte 20/20-Regel: Stelle Deinen Rotwein vor dem Servieren 20 Minuten lang in den Kühlschrank und nimm Deinen Weißwein 20 Minuten vorher heraus – ansonsten folge den Tipps zur richtigen Weinlagerung.
Wie man Wein wie ein Profi verkostet
1. Aussehen
Für die Weinprobe gießt Du etwas Wein ein. Fülle das Glas nicht voll – etwa 40 cl oder eine Fingerbreite sind ideal. Winkel nun das Glas aus und halte es so, dass es sich über etwas Weißem befindet, und prüfe das Erscheinungsbild.
Worauf Du achten solltest:
- Ist es rot, weiß oder rosa?
- Wie intensiv ist die Farbe? Bei Rottönen kann dies von einem tiefen Lila bis zu einem blassen Rot reichen.
- In Weißtönen von fast farblos bis tiefgolden.
- Schaue Dir den Rand an. Bei Rottönen kann er verblasst sein oder sogar orange oder braun werden.
- Klebt der Wein beim Bewegen am Glas? Diese Wege werden als Beine bezeichnet.
- Klarheit, ist es hell oder leicht trüb?
- Gibt es Blasen?
Was Dir das Aussehen eines Weins verrät:
- Ein Verblassen und eine orange/braune Verfärbung am Rand in Rot sind ein Zeichen des Alters. Im Gegensatz dazu deutet ein kräftiges Lila auf seine Jugend hin.
- Bei Weißweinen kann eine tiefe Farbe ein Zeichen dafür sein, dass sie alt ist, oder sie könnte auf die Alterung im Eichenholz zurückzuführen sein.
- Rebsorten: Einige Trauben wie Nebbiolo oder Cinsault ergeben helle Weine, während andere wie Malbec eine tiefe Farbe haben. Die rote Farbe kommt von den Schalen.
- Klima: Reifere Trauben sowohl in Rot als auch in Weiß haben normalerweise eine tiefere Farbe.
- Die Beine zeigen an, wie dick der Wein ist, normalerweise ein Zeichen für hohen Alkoholgehalt und/oder Restzucker (d. h. Süße).
Blasen in nicht schäumendem Wein deuten auf einen sehr jungen Wein mit kühlem Klima hin.
2. Geruch
Gib dem Wein einen Schwenker. Dadurch wird der Wein mit Sauerstoff vermischt und öffnet sich, wodurch der Geruch freigesetzt wird.
Stecke für die Weinprobe Nase Deine hinein und atme sanft ein. Es hilft, dies mit offenem Mund zu tun, um Dein Geruchssystem zu öffnen. Atme nicht zu schwer ein, da dies Deine Geschmacksknospen betäuben kann.
Worauf Du achten solltest:
- Obst, nimmst Du fruchtige Gerüche wahr? Wenn ja, welche Art von Obst. Oft hilft es, dies in dunkle Früchte, Zitrusfrüchte, Obstgartenfrüchte, Steinfrüchte, tropische Früchte usw. zu unterteilen und dann genauer darauf einzugehen. Fange breit an und mache weiter. Sind die Früchte frisch oder gekocht, marmeladig oder bonbonartig?
- Blumen wie Holunderblüten, Geißblatt oder Veilchen.
- Gewürze wie Nelken, Zimt, Vanille und Muskatnuss sind häufig in Weinen zu finden.
- Röst-/nussige Noten wie Brioche, Walnüsse, Kokosnuss, Kaffee.
- Andere Dinge: gekochtes Fleisch, Wild, Gemüse, Benzin, Tabak, wachsartige oder steinige Aromen.
- Gibt es unangenehme Gerüche wie Essig oder Schimmel?
Was Dir der Geruch verrät:
- Rebsorten: Einige haben einen sehr charakteristischen Duft, wie Sauvignon Blanc mit seinem Hauch von grünem Pfeffer, Cabernet mit schwarzen Johannisbeeren oder Gewürztraminer mit seinem Litschi-Duft.
- Klima: Sehr reichhaltige oder marmeladige Früchte deuten auf ein warmes Klima hin.
- Bestimmte Regionen: Bestimmte Weine haben eine ausgeprägte steinige Note wie Chablis- oder Loire-Rotweine, während Weine aus dem Médoc in Bordeaux erdig riechen.
- Wie der Wein hergestellt wurde: Butter- und Hefegerüche entstehen durch die Gärung und können ein Zeichen dafür sein, dass die abgestorbenen Hefezellen während der Reifung des Weins gerührt wurden, was besonders bei Chardonnay häufig vorkommt.
- Wie alt der Wein ist: Ältere Rotweine können Aromen wie Tabak oder Backgewürze entwickeln. Obst wird oft eher gedünstet, als dass es frisch riecht. Ältere Weißweine beginnen oft geröstet zu riechen, als wären sie in Eichenfässern gereift.
- Ob der Wein in Eichenfässern gereift ist: Nelken, Vanille, Kokosnuss und nussige Noten sind allesamt Anzeichen der Eichenreifung.
- Schließlich kannst Du eventuelle Probleme mit dem Wein am Geruch erkennen. Beispielsweise könnte es verkorkt sein – das heißt, der Korken ist mit einem Pilz namens TCA infiziert, der den Wein geschädigt hat, wodurch er nach feuchten Kellern oder Schimmel riecht.
3. Geschmack
Nimm Dir bei der Weinprobe einen kleinen Schluck, keinen großen Schluck, halte ihn im Mund, schwenke ihn herum und atme ein wenig ein. Dadurch wird der Wein mit Sauerstoff angereichert und geöffnet, ähnlich wie beim Schwenken.
Das Schmecken ist eine Erweiterung des Riechens. Die meisten Aromen, die Du bei der Verkostung von Wein wahrnimmst, kommen durch Deine Nase, da diese mit der Rückseite Deines Mundes verbunden ist. Der Fachbegriff dafür ist retronasale Olfaktion. Darüber hinaus erhältst Du auch Deine fünf Geschmacksrichtungen: bitter, süß, salzig, sauer und umami (würzig) sowie das körperliche Gefühl von Tanninen, Alkohol usw., den Wein im Mund zu haben.
Du suchst also nach vielen Dingen, nach denen Du suchst, wenn Du riechst, zum Beispiel nach Früchten und Gewürzen.
Worauf Du achten solltest:
- Körper, wie dick fühlt er sich im Mund an? Ist es voll oder näher am Wasser?
- Süße, kannst du Süße auf deiner Zunge spüren? Wie süß ist es?
- Gibt es Tannine, dieses austrocknende Gefühl, das man auch in starkem Tee verspürt, und wenn ja, wie stark sind sie? Schmecken sie reif oder ist da etwas Grün?
- Gibt es eine bittere Note?
- Achte auf die Säure, wie frisch der Wein ist. Läuft Dir das Wasser im Mund zusammen? Oder ist es glatt?
- Wärme, wärmt der Wein den Mund auf dem Mund, nachdem Du ausgetrunken hast?
- Und zum Schluss noch der Abgang: Wie lange kann man den Wein noch schmecken, nachdem man ihn geschluckt oder ausgespuckt hat?
Was Dir der Geschmack verrät:
Vollmundige Weine kommen in der Regel aus wärmeren Klimazonen, ein Syrah/Shiraz aus Südaustralien wird sich größer anfühlen als einer aus der nördlichen Rhone. Dieser Körper kann durch Eichenholzreifung, Alkohol oder Süße entstehen.
Tannine stammen aus Traubenschalen, Kernen und Stiel und können viel verraten. Bestimmte Trauben wie Nebbiolo aus Norditalien haben sehr starke Tannine, im Gegensatz dazu hat Gamay aus Beaujolais leichte. Oder wenn sie schmelzen, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass der Wein reif ist. Adstringierende Tannine sind meist ein Zeichen für unreife Trauben oder unvorsichtigen Umgang im Weinkeller. Tannine stammen ebenfalls aus Eichenfässern und sind tendenziell weicher
Süße könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Wein aus Spätlese, von Edelfäule befallenen Trauben oder angereichert (mit Brandyzusatz, wie bei Portwein) hergestellt wurde.
Bestimmte Trauben, insbesondere italienische Rotweine wie Negromaro und Sangiovese, haben eine ausgeprägte Bitternote.
Der Säuregehalt kann ein Hinweis auf die Rebsorte sein. Riesling zum Beispiel ist eine sehr säurereiche Sorte, aber auch Weine aus kühleren Klimazonen weisen tendenziell einen höheren Säuregehalt auf.
Wärme am Ende ist ein Zeichen für hohen Alkoholgehalt und bedeutet normalerweise ein warmes Klima. Auch einige Sorten wie Grenache und Zinfandel ergeben Weine mit natürlich hohem Alkoholgehalt. Oder der Wein könnte angereichert sein.
Und schließlich der Abgang, ein langer Abgang ist normalerweise ein Zeichen dafür, dass die Trauben voller Geschmack gepflückt wurden, was auf einen Wein von hoher Qualität schließen lässt.
4. Alles zusammenfügen
Bevor Du Dich fragst, ob mir dieser Wein schmeckt, stelle die folgenden Fragen:
Hat es ausgewogen geschmeckt? Dh. Waren alle unterschiedlichen Elemente wie Frucht, Säure und Tannin im Einklang. Einem unausgewogenen Wein kann es beispielsweise an Säure mangeln und er schmeckt schlaff.
Intensität, wie stark waren die Aromen?
Komplexität , wie viele verschiedene Geschmacksrichtungen gab es? Hat es nur nach einer einfachen Frucht geschmeckt oder habe ich nur etwas gekritzelt?
Länge, wie lange haben sie gedauert?
Persönliche Präferenz: Hat mir dieser Wein gefallen?
Das ist es! Jetzt kannst Du wie ein Profi schmecken. Es scheint, als wäre das alles eine Menge Aufwand, aber nach ein paar Versuchen wird Dir vieles davon zur zweiten Natur werden. Übe einfach die Weinprobe weiter und vergiss nicht, es soll Spaß machen.