Eines der beliebtesten sizilianischen Pastagerichte hat einen seltsamen Namen: „Pasta alla Norma“. Dieses Rezept ist perfekt für die fleischlose Montagsküche und dauert weniger als eine Stunde.
Warum heißt es Pasta alla Norma?
Nein, dieses Gericht ist nicht nach einer alten italienischen Nonna benannt, sondern vermutlich nach Vincenzo Bellinis gleichnamiger tragischer Oper. Es heißt, der aus Catania stammende Dramatiker Nino Matroglio habe das leckere Auberginen-Nudelgericht als ebenso Meisterwerk bezeichnet wie die berühmte Oper.
Der Name Pasta alla Norma mag etwas seltsam klingen, der Geschmack ist es jedoch nicht. Der einfachere Name, Pasta alle melanzane e pomodoro (Pasta mit Auberginen und Tomaten), verrät Dir, was Dich auf Deinem Teller erwartet.
Durch die Kombination von frischen italienischen Tomaten, cremig-herzhaften gebratenen Auberginen und salzigem Ricotta erhältst Du eine Pastasauce, die perfekt für jeden warmen Sommerabend ist.
Zutaten
- Pasta (500 Gramm) – Macaroni oder Penne Rigate sind große, runde, kurze Nudeln, die diese Nudelsauce perfekt aufnehmen. Befolge unbedingt die Anweisungen auf der Packung zur Kochzeit, damit die Nudeln al dente oder leicht fest bleiben.
- Auberginen (500 Gramm) – Auberginen sollten rund und fest sein und eine tiefviolette Farbe haben. Am besten schmecken sie natürlich direkt aus dem eigenen Garten oder vom Bauernmarkt, aber Du kannst auch im Supermarkt sorgfältig schöne, feste Auberginen auswählen.
- Olivenöl – Natives Olivenöl extra ist eine Grundzutat, die in Deiner Küche nicht fehlen darf. Es ist nicht nur ein natürliches Antioxidans, sondern enthält auch mehr gesättigtes Fett (das gute!) als ungesättigtes und ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
- Ricotta – Gesalzener Ricotta-Käse oder Ricotta Salata, wie er auf Italienisch heißt, ist vielleicht schwer zu finden, aber es lohnt sich. Diese salzige, cremige Köstlichkeit ist die perfekte Ergänzung, gerieben über Pasta alla Norma.
- Knoblauch – Knoblauch ist eine wichtige Zutat dieses köstlichen Rezepts. Wenn Du ihn aber nicht magst, kannst Du ihn ruhig weglassen.
- Tomaten – Tomaten scheinen alle gleich zu sein, aber in Sizilien nimmt man Tomaten sehr ernst. Für diese Pastasauce werden gehackte und geschälte Roma-Tomaten benötigt, Du kannst diese aber auch durch ganze geschälte Tomaten aus der Dose ersetzen, um diese reichhaltige Sauce zuzubereiten. Tomaten sind eine großartige Vitamin-C-Quelle.
- Oregano – Eine unverzichtbare Ergänzung ist Oregano, getrocknet oder frisch.
- Basilikum – Für dieses Rezept sind frische Basilikumblätter ein Muss. Basilikum ist eines der am einfachsten selbst anzubauenden Dinge, sogar auf der Fensterbank, wenn Du keinen Garten hast.
- Pfefferflocken – Wenn Du eine würzige Note hinzufügen möchtest, eignen sich zerstoßene rote Pfefferflocken hervorragend. Wenn Du es nur etwas schärfer magst, kannst Du auch frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer verwenden.
Schritt für Schritt Pasta alla Norma zubereiten
Pasta alla Norma
Zutaten
- 500 Gramm Makkaroni oder Penne
- 500 Gramm Auberginen rund und fest
- 80 ml natives Olivenöl extra
- 3 bis 4 Zehen Knoblauch in Scheiben geschnitten
- 250 Gramm Tomaten gehackt. Dosen sind in Ordnung, wenn keine frischen Roma-Tomaten verfügbar sind
- 1 TL getrockneter Oregano oder 1 EL frisch
- Frisch Basilikumblätter
- 150 Gramm gesalzener Ricotta gerieben
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Anleitung
Schneide die Aubergine zunächst in 1 Zentimeter dünne Scheiben, bestreue sie mit Salz und lass sie 30 Minuten lang abtropfen. Tupfe sie mit Küchenpapier gut trocken.
Als nächstes gibst Du kalt gepresstes Olivenöl in eine große Pfanne und erhitzen es bei mittlerer Hitze. Wenn es heiß ist, gibst Du die Auberginenscheiben einzeln hinein und brate sie leicht an. Wende die Scheiben, damit sie gleichmäßig garen. Während des Bratens mit Oregano bestreuen. Beide Seiten sollten goldbraun sein. Herausnehmen und auf einen Teller legen.
Nachdem die restliche Aubergine nun gar ist, gibst Du sie wieder in die Pfanne mit dem Knoblauch und drehst die Hitze herunter. Wenn der Knoblauch gar ist, gibst Du die Tomaten hinzu und lässt alles 15 Minuten köcheln.
Bringe einen großen Topf mit Wasser und Salz zum Kochen. Koche die Nudeln gemäß den Packungsanweisungen al dente. Stelle eine Tasse des Kochwassers beiseite, bevor Du die Nudeln gut abtropfen lässt.
Die Sauce mit Basilikum, Salz und Pfeffer abschmecken, anschließend über die Nudeln gießen und vermengen, ggf. Nudelwasser hinzugeben, falls die Nudelsauce zu dick ist.
Gib die Pasta auf einen Teller und garniere sie mit einigen Food-Styling-Elementen wie frischen Basilikumblättern oder frischer Petersilie und reibe anschließend Ricotta Salata darüber.
Expertentipps für die Auberginen
Die meisten von uns können sich an schlechte Auberginengerichte erinnern, die wir in der Vergangenheit probiert haben, mit matschigen, gummiartigen oder bitteren Auberginen, die den gesamten Geschmack des Nudelgerichts ruiniert haben. Glücklicherweise lässt sich dies vermeiden, indem Du ein paar einfache Schritte befolgst.
- Ich empfehle Dir, die Auberginen, wie im Rezept beschrieben, in dicke Scheiben zu schneiden und diese anschließend mit einer Prise grobem Salz bestreut für mindestens eine halbe Stunde auszulegen.
- Dadurch können eventuell vorhandene Bitterstoffe abtropfen. Nachdem die Auberginenscheiben ihre Bitterkeit abgegeben haben, musst Du die Auberginen nur noch abspülen und vorsichtig trockentupfen, damit sie zum Braten bereit sind. Vermeide es auf jeden Fall, nasse Auberginen in heißes Öl zu geben, da es spritzen wird!
Expertentipps für die Sauce
- Auberginen grillen – Wenn Du die Aubergine grillen statt braten möchtest, empfehle ich, die Aubergine herauszunehmen und erst wieder zu den Tomaten zu geben, wenn diese fast gar sind, um zu verhindern, dass die Aubergine zu sehr zerfällt.
- Geröstete Aubergine – Eine andere Alternative besteht darin, Auberginen zu rösten, indem man sie in kleine Auberginenwürfel schneidet, in Olivenöl schwenkt, mit Salz bestreut und dann bei 200 Grad röstet, bis sie weich und goldbraun sind. Die gerösteten Auberginen sollten gleichzeitig mit den gebratenen Auberginen zum Gericht gegeben werden.
- Getrocknete rote Chili oder rote Pfefferflocken – Du kannst diese auch zusammen mit dem Knoblauch hinzufügen, wenn Du das Gericht etwas schärfer magst. In traditionellen Rezepten werden sie häufig hinzugefügt.
- Superschnelle Version der Norma-Sauce – Für eine schnellere Version des Gerichts beginne mit Öl und gib Knoblauch hinzu und gib dann gleichzeitig gewürfelte Auberginen und Tomaten hinzu. Diese Zubereitungsmethode ist weniger aromatisch, kann aber in etwa der Zeit fertig sein, die zum Kochen der Nudeln benötigt wird.
Weinbegleitung
Pasta alla Norma ist ein farbenfrohes und sommerliches Nudelgericht mit säuerlicher Tomatensauce und cremig gebratenen oder gerösteten Auberginen. Es passt sehr gut zu süditalienischen Weißweinen, nämlich Falanghina und Greco di Tufo, oder jedem anderen sizilianischen Weißwein, den Du finden kannst – ein aromatischer Sauvignon Blanc kann eine gute Wahl sein.
Wenn Du unbedingt Rotwein zu diesem Rezept trinken musst, verzichte auf den Chianti und nimm stattdessen einen sizilianischen Rotwein aus den Weinbergen am Berghang des noch aktiven Vulkans Ätna. Diese Weine findest Du unter dem Namen Etna Rossa und sie haben eine Fülle, die gut zu den Auberginen passt, während sie gleichzeitig die nötige Säure haben, um der Tomatensauce standzuhalten. Außerdem ist es ein Wein aus der Region, in der das Rezept kreiert wurde, was immer ein Gewinn ist!
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Varianten
Dieses Gericht besteht im Wesentlichen aus einer einfachen Sauce aus zerkleinerten Tomaten und gekochten Auberginen, vermischt mit kurzen Nudeln wie Makkaroni oder Penne und etwas salzigem Ricotta Salata.
Wenn Du die Kalorienzahl des Gerichts reduzieren möchtest, kannst Du die Auberginenscheiben statt zu braten auch grillen oder rösten, obwohl das nicht ganz dasselbe ist. Geröstete Auberginen haben einen erdigeren Geschmack, aber die traditionellen Rezepte beschränken sich darauf, die Auberginen in kalt gepresstem Olivenöl zu braten.
Außerhalb Siziliens wirst Du viel Kreativität entdecken, sogar Garnelen und anderes Gemüse werden verwendet. Aber ich glaube, dass wie bei den meisten Gerichten der süditalienischen Küche Einfachheit das Beste ist. Achte einfach darauf, nur hochwertige Zutaten zu verwenden, und Du kannst bei diesem sättigenden vegetarischen Abendessen kaum etwas falsch machen.
FAQs
Ist Ricotta und Ricotta Salata dasselbe?
Ricotta salata ist nicht dasselbe wie Ricotta. Technisch gesehen ist es dasselbe, aber Ricotta salata wird gepresst, um den Großteil der Flüssigkeit zu entfernen, und dann mindestens 3 Monate lang gereift, um ihn weiter auszutrocknen. Salata bedeutet salzig, weil dieser Käse einen konzentrierteren und intensiveren Salzgeschmack hat als seine milde, frische Version. Er eignet sich hervorragend zum Reiben über Pasta.
Kann ich Reste aufbewahren und wenn ja, wie lange?
Ja, auch die Reste von Pasta alla Norma sind lecker. Die Pasta kann ein oder zwei Tage in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden, ich empfehle jedoch nicht, sie einzufrieren, da sowohl die Pasta als auch die Aubergine beim Auftauen zu Brei werden. Erwäge, Basilikum und Käse nicht gleich bei der Zubereitung zu allen Nudeln hinzuzufügen, sondern diese Zutaten erst auf dem Teller zuzugeben. Auf diese Weise kannst Du diese Zutaten frisch hinzufügen, um das Gericht beim Aufwärmen am nächsten Tag aufzupeppen. Du kannst es auch im Ofen backen und mit einer Prise Ricotta Salata bestreuen.